Bestimmung des spezifischen IgE im Blut

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Bestimmung des spezifischen IgE im Blut

Bei einer Allergie vom Soforttyp (Typ I) bildet das Immunsystem spezifische IgE-Antikörper (sIgE). Diese lassen sich im Blut nachweisen.

Ein IgE-Antikörper wendet sich immer nur gegen ein spezifisches Allergen. Er passt wie ein spezieller Schlüssel nur zu einem Schloss. Dieses Prinzip macht man sich bei der Messung des sIgE zu Nutze.

Der spezifische IgE-Test im Blut ist der wichtigste Labortest zur Klärung einer möglichen Allergie vom Typ I.

RAST-Tests (Radio-Allergo-Sorbent-Test), CAP-System und Co.

Es gibt unterschiedliche technische Methoden zur Bestimmung des spezifischen IgE. Eine sehr bekannte und häufig verwendete ist die des RAST-Tests (Radio-Allergo-Sorbent-Test). Das Ergebnis wird in RAST-Klassen angegeben: Klasse 0 = negativ, Klasse 1 = zweifelhaft, Klasse 2 = schwach positiv, Klasse 3 = positiv, Klasse 4 = stark positiv.

Auch das CAP-System misst die Menge des spezifischen IgE im Blut. Welche Methode verwendet wird, ist für den Patienten nicht von entscheidender Bedeutung.

Anwendung

Der sIgE wird vor allem dann ermittelt, wenn ein Hauttest nicht durchführbar ist, wie zum Beispiel bei:

  • Hautveränderungen im Testbereich (z.B. Ekzeme, Neurodermitisschub)
  • Vorliegen einer Urticaria factitia (Nesselsucht, ausgelöst durch Druck auf der Haut)
  • Säuglingen und Kleinkindern
  • Medikamenteneinnahmen, die gegen einen Hauttest sprechen (z.B. Antihistaminika, Beta-Blocker)
  • verdächtigen Allergenen, die im Hauttest nicht zur Verfügung stehen
  • Risiko eines anaphylaktischen Schocks

Darüber hinaus ist der spezifische IgE-Test im Blut neben anderen Testverfahren ein wichtiger Baustein in der allergologischen Diagnostik.

Nachteile des spezifischen IgE-Tests

  • Es ist eine Blutentnahme erforderlich.
  • Der IgE-Test ist etwas weniger empfindlich als ein Hauttest.
  • Das Testergebnis ist nicht sofort verfügbar.

Bewertung

Wie für alle Allergietests gilt auch hier: Ein positives Testergebnis ist noch kein Beweis für eine Allergie! In manchen Fällen sind weitere Testverfahren wie ein Pricktest oder ein Provokationstest erforderlich.

Erst die gemeinsame Beurteilung:

  • der Vorgeschichte und des Beschwerdebilds des Patienten
  • der Testergebnisse und
  • gegebenenfalls Ergebnisse der Provokation

führen zur richtigen Diagnose.

Autor/innen: Dr. S. Schmidt

Zuletzt aktualisiert: 16.07.2024

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