Gesundheitsrisiken

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Gesundheitsrisiken

Ozon ist nur schwach wasserlöslich. Eingeatmetes Ozon wird daher nicht von den oberen Atemwegen abgefangen, sondern dringt tief in die unteren Atemwege ein. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Ozon von anderen Luftschadstoffen.

Höhere Ozonkonzentrationen reizen die Schleimhäute und führen so zu Augenbrennen, trockenem Husten und – vor allem bei körperlicher Belastung – auch zu Beklemmungsgefühlen. Für die Schleimhautreizung durch Sommersmog ist bei “üblichen Ozonkonzentrationen” jedoch hauptsächlich das Peroxyacetylnitrat verantwortlich.

Je nach Intensität und Dauer der während der Ozonexposition durchgeführten körperlichen Belastung treten die Symptome bei unterschiedlichen Konzentrationen auf. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über zu erwartende akute Gesundheitseffekte bei photochemischem Smog.

Tabelle 1: Akute Gesundheitseffekte bei photochemischem Smog**

Ozon- konzentration Mikrogramm/Kubikmeter Reizung/ Entzündung von Augen, Nase und Hals (bei allen) Atemwegs- reaktionen, Enzündungen usw. Gesundheits- effekte
<100 kein Effekt keine
200 bei wenigen empfindlichen Personen leichte leichte
300 < 30 % der Bevölkerung mittelmäßige mittelmäßige
400 50 % der Bevölkerung schwere schwere

**Mit Angabe maximaler Einstunden-Mittelwerte für Ozon – gemäß toxikologischer, klinischer und epidemiologischer Studien überwiegend an Kindern und nicht-rauchenden Jugendlichen (chronische Effekte nicht berücksichtigt). (Modifiziert nach: WHO 1992).

Rund 10 Prozent der Kinder sind besonders empfindlich gegenüber Ozon und reagieren schon bei Konzentrationen unter 240 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Reaktionen auf Ozon sind insgesamt sehr variabel.

Lungenfunktionsveränderungen

Ca. 10 Prozent der Kinder reagieren bereits auf Ozonkonzentrationen um 120 Mikrogramm pro Kubikmeter mit einer Einschränkung der Lungenfunktion, wobei die Dauer der täglichen Exposition und der Aktivitätsgrad der Kinder eine wesentliche Rolle spielen.

Werden keine besonderen körperlichen Anstrengungen unternommen, ist eher die Ozonkonzentration am Vortag für die Lungenfunktion von Bedeutung als die, die am Tag der Untersuchung gemessen wurde.

Nach einer umfangreichen holländischen epidemiologischen Untersuchung reagieren Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen nicht stärker auf bestimmte Ozonkonzentrationen als lungengesunde Kinder (1993).

Innenraumschadstoffe, wie z. B. Tabakrauch, wirken zusätzlich zu dem Ozoneffekt auf die Lungenfunktion verschlechternd.

Überempfindlichkeit der Atemwege

Als Folge einer Ozonexposition lässt sich ebenfalls ein Anstieg der unspezifischen bronchialen Empfindlichkeit feststellen, unter wiederholter Ozonexposition bleibt die bronchiale Hyperreaktivität über einen längeren Zeitraum bestehen.

Bei asthmatischen Kindern und Atopikern ist der Einfluß des Ozons auf die bronchiale Hyperreaktivität deutlicher als bei Patienten ohne vorbestehende bronchiale Überempfindlichkeit bzw. bei gesunden Kindern. Eine sog. “Risikogruppe”, die auf niedrigere Ozon-Konzentrationen mit Symptomen reagieren würde, wird allerdings durch Messung der bronchialen Reagibilität nicht definiert.

Entzündliche Veränderungen

Hintergrund der Lungenfunktionsveränderung und der bronchialen Hyperreaktivität sind entzündliche Schleimhautveränderungen, die sowohl an der Bronchialschleimhaut als auch an der Nasenschleimhaut nachgewiesen werden können (Bayram 2002, Vaganini 2002).

Chronische Entzündungen des Lungengewebes können zu Fibrosierungen führen. Die Elastizität des Lungengewebes verringert sich und die “Lunge altert schneller”. Die raschere Lungenalterung ist allerdings bisher nur im Tierversuch sicher nachgewiesen worden.

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Autor/innen: Dr. M. Otto, Prof. K. E. von Mühlendahl

Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024

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