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Gesundheitsrisiken
Aufnahme und Verteilung von Radon im Körper
Eingeatmetes Radon wird als chemisch inertes Gas in der Lunge nicht gebunden und zum größten Teil gleich wieder ausgeatmet. Gesundheitlich bedeutsam sind vor allem die Zerfallsprodukte des Radons. Es handelt sich hierbei um radioaktive Isotope der Schwermetalle Polonium, Wismut und Blei, die sich in der Lunge ablagern. Die von ihnen ausgehende radioaktive Strahlung (Alpha- und Beta-Zerfall) kann das Lungengewebe schädigen.
Wirkung von Radon auf Organe
Seit langem ist der Zusammenhang zwischen einer Radonbelastung und dem Lungenkrebsrisiko bekannt. Zwei umfassende epidemiologische Studien aus den Jahren 1990 bis 1997 durch das GSF-Forschungszentrum in Neuherberg zeigen, dass eine Erhöhung der Radonkonzentration um 100 Bq/m3 das Lungenkrebsrisiko um 10 Prozent erhöht. Ca. 5 Prozent der Lungenkrebstodesfälle in Deutschland sind dem Radon und seinen Zerfallsprodukten zuzuschreiben, das entspricht ca. 1900 Fällen pro Jahr.
Wichtigster Auslöser für Lungenkrebs auf der Bevölkerungsebene ist allerdings das Rauchen. Es ist für bis zu 90 Prozent der Todesfälle infolge Lungenkrebs verantwortlich. Es wird aber vermutet, dass das Lungenkrebsrisiko der Raucher bei gleichzeitiger Radonexposition besonders hoch ist.
Tabelle: Absolutes Risiko bis zum Alter von 75 Jahren an Lungenkrebs zu versterben für:
0 Bq/m3 | 800 Bq/m3 | |
Lebenslange Nichtraucher | 0,4 % | 0,7 % |
Raucher (15-24 Zigaretten pro Tag bis zum 30. Lebensjahr) | 2,3 % | 3,7 % |
Raucher (15-24 Zigaretten pro Tag bis zum 50. Lebensjahr) | 4,3 % | 7,2 % |
Raucher (15-24 Zigaretten pro Tag bis zum 75. Lebensjahr) | 10,4 % | 16,9 % |
(Quelle: mensch+umwelt spezial, 18. Ausgabe 2006, S. 41.)
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Autor/innen: Dr. M. Otto Prof. K. E. von Mühlendahl
Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024