Aluminium

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Aluminium

Aluminium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall und ist das am häufigsten vorkommende Metall in der Erdkruste. Das wichtigste Ausgangsmaterial für die Aluminiumproduktion ist das Aluminiumerz Bauxit. Für die Industrie besitzt Aluminium viele positive Eigenschaften: Es ist leicht, einfach zu verarbeiten, rostfrei, günstig und stabil. Es wird daher in der Industrie u.a. beim Flugzeug- und Kraftfahrzeugbau, in der Bau- und Kabelindustrie usw. verwendet.

Vorkommen und Verwendung von Aluminium im Haushalt

Aluminium spielt auch im Haushalt eine wichtige Rolle: Es kommt in zahlreichen Verbraucherprodukten und Haushaltsgeräten (z. B. Geschirr, Alu-Folie, Verpackungsmaterialien, Gartenmöbel) vor.

Es findet sich ferner in Kosmetika, Zahnpasta mit Whitening-Effekt und Medikamenten.

Expositionswege

Hauptsächlich wird Aluminium über die Nahrung und das Trinkwasser aufgenommen. Aluminium ist ein natürlicher, geogen bedingter Bestandteil des Trinkwassers.

Aluminiumverbindungen werden zudem in der Getränkeindustrie angewendet, um naturtrübe Getränke zu klären.

In Lebensmitteln findet sich ein natürlicher Aluminiumanteil in Obst und Gemüse, insbesondere in Wurzelgemüse, Salat und Teeblättern.

Laut einer Einschätzung des BfR aus 2019 sind die wichtigsten lebensmittelbedingten Aluminiumquellen Instant-Tee-Getränke (Anteil von 11 % an der Gesamtaufnahme), gemischte Rohkostsalate (8 %), Teegetränke (7 %), Kakao- und Schokoladenerzeugnisse (6 %) sowie Mehrkornbrot bzw. -brötchen (4 %). Tierische Nahrungsmittel sind vergleichsweise wenig aluminiumbelastet.

Backwaren, Milch- und Kakaoprodukte können aluminiumhaltige Zusatzstoffe enthalten, die als Farbstoffe, Backtriebmittel, Festigungsstoffe oder Trennmittel dienen. Diese dürfen laut EU-Verordnung jedoch nur noch eingeschränkt in Lebensmitteln vorkommen (EU-Verordnung Nr. 380/2012).

Konkret handelt es sich um Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110), Echtes Karmin (E 120), Cochenillerot A (E 124) und Aluminium (E 173). Nicht verwendet werden dürfen Calciumaluminiumsilicat (E 556), Aluminiumsilicat (E 559) und Bentonit (E 558).

Ein Teil der Lebensmittel kommt mit Aluminium als Verpackungsmaterial, in Menüschalen oder Kochgeschirr in Berührung. Salzige und saure Speisen oder Getränke können kleine Mengen Aluminium herauslösen. Das ist insbesondere beim Cook-and-Chill-Verfahren und anschließendem Warmhalten von „Außer-Haus-Verpflegung“ in unbeschichteten Aluminiumschalen der Fall (BfR Stellungnahme 07/2017).

Auch Brezeln sind mit Aluminium belastet. Grund ist das Bestreichen der Brezeln mit Natronlauge (durch die die Brezel ihre typische Färbung erhält), bevor sie auf ein Aluminiumblech gelegt werden. Durch die Lauge wird Aluminium aus dem Blech gelöst und von der Brezel aufgenommen. Die Lebensmittelüberwachung findet weiterhin Aluminiumgehalte oberhalb von 10 mg pro Kilogramm in Brezeln, die jedoch technisch vermeidbar wären.

Aluminium in Kosmetika

Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit (2014) fasst die Verwendung von Aluminium und seinen Verbindungen in kosmetischen Mitteln wie folgt zusammen:

“Aluminium, seine verschiedenen Salze und Verbindungen werden für unterschiedliche Zwecke in kosmetischen Mitteln eingesetzt: als Farbstoff, schweißhemmendes Mittel, Quellstoff, zur Viskositätskontrolle, als Trennmittel, Trübungsstoff oder Stabilisator, ebenso aufgrund seiner adstringierenden (zusammenziehenden) und abrasiven (abschleifenden) Eigenschaften. Rund 130 aluminiumhaltige Inhaltsstoffe konnten identifiziert werden, die – mit wenigen Ausnahmen – ohne Beschränkung für die Anwendung in kosmetischen Mitteln erlaubt sind. Reines Aluminium wird als Farbstoff z. B. in Lidschatten, Nagellacken, Eyelinern, und Augenbrauenstiften verwendet, vor allem um diesen Produkten metallische Glanzeffekte zu verleihen.”

Wozu wird Aluminium in Kosmetikartikeln verwendet?

Antitranspirantien enthalten Aluminium aufgrund ihrer schweißhemmenden Wirkung. Es zieht die Hautporen zusammen und bildet zusätzlich eine gelartige Substanz, durch die temporär die Sekretionsgänge der Schweißkanäle blockiert werden. Es wirkt also wie ein Pfropfen, der die Schweißkanäle verschließt.

Ein Deodorant (Deo) enthält in der Regel keine Aluminiumsalze (gesetzlich ist keine Kennzeichnung als Antitranspirant vorgeschrieben. Ein Blick in die Inhaltsstoffe gibt Aufschluss, ob Aluminium enthalten ist). Es enthält antibakterielle Wirkstoffe und Alkohol, um den Schweißgeruch zu verhindern. Darüber hinaus wird der Schweißgeruch mit Parfüm überdeckt.

Im Lippenstift gilt Aluminium als Stabilisator, damit die Farbe nicht verläuft.
Aluminiumfluorid in Zahnpasta und Zahnfüllungen dient der Kariesprophylaxe.

Weitere körpernahe Anwendungsmöglichkeiten von Aluminium

  • Aluminiumoxid zur Entfernung von Fluorid aus Mineralwasser
  • Beschichtung von Nanopartikeln in Sonnenschutzmitteln
  • Antazida (Medikamente zur Linderung von Sodbrennen), bei denen Aluminiumverbindungen, z.B. Aluminiumhydroxid oder Aluminium – Magnesium-Silicathydrat (zusammen mit anderen Stoffen) die überschüssige Magensäure binden. Inzwischen gibt es für diesen Anwendungsbereich besser geeignete Medikamente (z.B. Protonenpumpenhemmer).
  • In Impfstoffen und bei der Spezifischen Immuntherapie wird Aluminium aufgrund seiner Adjuvanswirkung eingesetzt.

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  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2014/2020): Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten. FAQ des BfR vom 20.07.2020 https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_aluminium_in_lebensmitteln_und_verbrauchernahen_produkten-189498.html (zuletzt aufgerufen im Februar 2025).
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  • Stiftung Warentest (2014): Risiko aus der Dose? Test 6/2014, S. 30-35

Autor/innen: Dr. M. Otto | M. Buschkamp, M. Sc. | S. Höppner, M. A.

Zuletzt aktualisiert: 07.04.2025

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