Umweltanalytik und Human-Biomonitoring haben manches gemeinsam: In beiden Fällen geht es um die Messung von Umweltstoffen in Umweltmedien bzw. im Körper.
Bei der Umweltanalytik (auch Umwelt-Monitoring oder englisch Ambientmonitoring genannt) stehen die Medien Wasser, Boden, Luft, Nahrung und Bedarfsgegenstände im Vordergrund, während es beim Human-Biomonitoring Körperflüssigkeiten (meist Blut und Urin, gelegentlich Muttermilch, Speichel) oder Körpergewebe (Fettgewebe, Haare, evtl. Zähne) sind.
Die verwendeten analytischen Verfahren wie Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, Gaschromatographie, Massenspektrometrie usw. sind weitgehend gleich, Unterschiede bestehen in der Probenvorbereitung sowie in der Art und Interpretation der Messergebnisse.
Messergebnisse aus umweltanalytischen Untersuchungen geben Auskunft über die Belastung der Umweltmedien mit Umweltstoffen, sie können mit geeigneten behördlich festgelegten Beurteilungswerten (z. B. Grenzwerte der Trinkwasserverordnung, Immissionswerte der TA-Luft) verglichen werden. Solche Messungen helfen, die Quellen von Umwelt(schad)stoffquellen aufzuspüren, sie sagen aber nichts über eine mögliche Belastung des Körpers aus.
Human-Biomonitoring-Messungen wiederum erfassen die Belastung von Körperflüssigkeiten und Körpergeweben mit Umweltstoffen bzw. deren Metaboliten. Sie geben keine Auskunft über die Quelle eines Umweltstoffes, da alle Quellen (Umwelt, lebensstilbedingte Quellen, Nahrung) integral erfasst werden.
HBM-Messungen können mit Referenzwerten (zur Beurteilung, ob eine Person überdurchschnittlich belastet ist) und mit HBM-Werten (zur gesundheitsbezogenen Beurteilung) verglichen werden.
Umweltanalytik ist in Bezug auf Umwelteinflüsse auf die Gesundheit „näher an der Ursache“, Human-Biomonitoring ist „näher an der Wirkung“ dran.