Pseudoallergie

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Pseudoallergie

Bei der Pseudoallergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion, bei der das spezifische, mit einer Immunglobulin E-Bildung einhergehende Immunsystem nicht beteiligt ist.

Stattdessen kommen andere Mechanismen zum Tragen, die jedoch noch nicht vollständig erforscht sind. So führt eine unspezifische Reizung der sog. Mastzellen zur Freisetzung von Histamin, was z. B. zur Nesselsucht (Urtikaria) führt. Aber auch die Reizung sensibler Nerven an den Atemwegen kann einen Husten oder Atemnot bewirken, wenn man auf Sulfit z. B. im Wein pseudoallergisch (empfindlich) reagiert.

Im Gegensatz zur „echten” Allergie, bei der die Reaktion oft schon nach wenigen Minuten einsetzt, treten die Symptome bei der Pseudoallergie mit einer Verzögerung von 4 oder mehr Stunden auf. Die Krankheitszeichen bleiben auch länger als bei einer Allergie.

Die Pseudoallergie ist keine eingebildete Krankheit!

Die Unterscheidung zwischen einer „Pseudoallergie“ und einer „echten Allergie“ bedeutet jedoch nicht, dass die Betroffenen nicht krank sind. Eine Pseudoallergie ist keine eingebildete Krankheit, sondern kann genauso schwerwiegende Probleme verursachen, wie echte Allergien auch.

Häufigkeit und Auslöser

Die Häufigkeit klinisch bedeutsamer pseudoallergischer Reaktionen ist unklar. Die Daten aus der Literatur schwanken sehr stark (Reese et al. 2008).

Neben Medikamenten gelten auch verschiedene Nahrungsmittelinhaltsstoffe als Pseudoallergene. Aber auch bestimmte Lebensmittel können durch ihren hohen Histamingehalt zu Symptomen führen.

Diagnose und Therapie

Für die Diagnose eignet sich ausschließlich das Weglassen des verdächtigten Stoffes und die anschließende Provokation.

Auch bei der Therapie ist ausschließlich das Meiden des Auslösers von Bedeutung. Überprüfen Sie immer beim Einkauf die Zutatenliste der Produkte und meiden Sie Waren, die Zusatzstoffe und/ oder natürliche Pseudoallergene enthalten.

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  • Deutscher Allergie- und Asthmabund: Neurodermitis und Ernährung. (Zuletzt aufgerufen im Juni 2015).
  • Lebensmittelauswahl bei Pseudoallergie. In: Zur Nahrungsmittelallergie: Diätvorschläge und Positionspapiere für Diagnostik und Therapie. Herausgegeben von Thomas Werfel und Imke Reese. 2003 Dustri Verlag Dr. Karl Feistle, München-Deisenhofen. ISBN 3-87185-335-6.
  • Reese, I. et al. (2008): Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf eine pseudoallergische Reaktion durch Nahrungsmittelinhaltsstoffe. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft Allergologie und klinische Immunologie, dem Ärzteverband Deutscher Allergologen und der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie. Online verfügbar. (Zuletzt aufgerufen im Juni 2015).
  • Wüthrich, B. (1996): Zur Nahrungsmittelallergie: Begriffsbestimmung, Diagnostik, Epidemiologie, Klinik. Schweizer Medizinische Wochenschrift 1996, 126, S.770-776.

Autor/innen: Dr. S. Schmidt, J. Linnemann, M. Sc.

Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024

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