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Sojaallergie
Über Soja
Die Sojabohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchte (Leguminosen) und hat in vielen Kulturen eine lange Tradition. Mittlerweile ist sie auch von hiesigen Speiseplänen nicht mehr wegzudenken.
Dem Verbraucher bietet sich eine breite und immer größer werdende Palette an unterschiedlichen Sojaprodukten an: Sojabohnen, Sojamilch, Sojajoghurt, Sojacreme zum Kochen, Tofu (Sojaquark), Miso (japanische Würzpaste), Natto (japanischer Sojakäse), Tempeh (ein Produkt aus fermentierten Sojabohnen), Sojasoße (fermentiert).
Seit 2006 stieg in Europa der Absatz von Sojaprodukten um 19 Prozent (Recknagel 2008).
Vor allem Vegetarier schätzen die Sojabohne als fleischlose Proteinquelle. Aber auch die Lebensmitteltechnologie hat die vielseitigen Fähigkeiten, die in Soja stecken, für sich entdeckt. Entsprechend findet man Soja als Flocken, Mehl, Soja-Lecithin (verwendet als Emulgator), Öl oder isolierte Proteine in zahlreichen Lebensmitteln wieder.
In vielen Produkten ist Soja aus technologischen Gründen enthalten. In diesem Fall muss bei verpackten Lebensmitteln Soja als Zutat aufgeführt werden.
Infolgedessen hat der Verzehr von Sojaprodukten in Europa unbewusst in den letzten Jahren stark zugenommen. Gleichzeitig reagieren immer mehr Menschen allergisch auf die Bohnen.
Die Sojaallergie kommt als Nahrungsmittelallergie und als Kreuzreaktion der Birkenpollenallergie vor.
Entstehung und Sensibilisierung
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie eine Sojaallergie entstehen kann. Man unterscheidet zwischen der primären und der sekundären Sojaallergie.
Symptome und Auslöser
Die Symptome einer Sojaallergie ähneln denen anderer Nahrungsmittelallergien. Erste Anzeichen sind: Brennen im Mund, Juckreiz im Rachenraum, Rötung, Schwellung der Zunge, Taubheit und Schwellung der Lippen bis zu Schwellungen im Kehlkopfbereich.
In einer Sojabohne gibt es verschiedene Eiweißbausteine (Proteine), die als Allergene wirken. Die wichtigsten Allergene sind die Proteine „Gly m4“, „Gly m 5“ und „Gly m 6“. Nähere Informationen finden sich hier.
Diagnose und Therapie
Zur Diagnose einer primären Sojaallergie eignet sich der Pricktest. Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung des spezifischen IgE im Blut.
Die einzige Möglichkeit der Therapie ist das Meiden von Soja.
Sojaprodukte sind in den letzten Jahren bei den Verbrauchern immer beliebter geworden. Gleichzeitig reagieren immer mehr Menschen allergisch auf die Hülsenfrucht. Nähere Informationen zur Sojallergie finden sich hier.
Ist Soja (auch) gesundheitsfördernd?
Soja genießt in Europa einen guten Ruf. Es soll angeblich vor Herzinfarkt, Brustkrebs und Darmkrebs schützen, den Alterungsprozess verlangsamen und zudem Wechseljahresbeschwerden lindern.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Bohne sind aber umstritten. Es tauchen immer mehr Stimmen auf, die auf mögliche ungünstige Wirkungen aufmerksam machen (Daniel 2008): Die verhältnismäßig hohe Konzentrationen an Phytoöstrogenen in der Sojabohne können als endokrine Disruptoren wirken und sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Berichte über schwere allergische Reaktionen nehmen zu. Viele Kinder, die aufgrund einer Kuhmilchallergie Ersatznahrung auf Sojabasis erhielten, entwickelten auch eine Allergie gegen Soja.
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- Bestimmung des spezifischen IgE im Blut
Literaturquellen
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (17. April 2007): Sojaprodukte können bei Birkenpollen-Allergikern schwere allergische Reaktionen auslösen. Stellungnahme Nr. 016/2007 des BfR. www.bfr.bund.de/cm/343/sojaprodukte_koennen_bei_birkenpollen_allergikern_schwere_allergische_reaktionen_ausloesen.pdf (Zuletzt aufgerufen im Februar 2019).
- Daniel, K. T. (2004): The Whole Soy Story: The Dark Side of America's Favorite Health Food. NewTrends Publishing, Washington.
- Kleine-Tebbe, J. (2009): Klinische Bedeutung der Sojaallergie in Deutschland. Schwellenwerte zur Allergenkennzeichnung von Lebensmitteln – Expertengespräch im Rahmen der BMELV-Konferenz 2008 „Allergien: Bessere Information, höhere Lebensqualität“. Tagungsband, 7-11.
- Kleine-Tebbe, J., Herold, D. A., Vieths, S. (2008): Sojaallergie durch Kreuzreaktionen gegen Birkenpollen-Majorallergen Bet v 1. Allergologie; 31: S. 303-313.
- Recknagel, J. (2008): Sojaanbau und Vermarktung von Soja-Lebensmitteln in Deutschland. In: 1. Österreichisches Soja-Symposium. 135 Jahre Sojabohne und Sojaforschung. Tagungsband. www.soja-aus-oesterreich.at/downloads/Tagungsband_Soja_Symposium.pdf (online nicht mehr verfügbar, Stand September 2018).
- Treudler, R., Kramer, S., Kleine-Tebbe, J., Simon, J.-C. (2010): Steigende Popularität von Soja: Wie werden Birkenpollenallergiker richtig beraten? In: Allergo Journal 19: S. 243-250.
Autor/innen: J. Linnemann, M. Sc.
Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024