Umgang mit Vergiftungen durch Pflanzen

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Umgang mit Vergiftungen durch Pflanzen

Bei tatsächlichen oder vermeintlichen Pflanzen- und Beerenvergiftungen gilt:

  • Ruhe bewahren, nicht Erbrechen auslösen! In der Regel wird es sich um ungiftige oder gering toxische Pflanzen handeln.
  • Wenn möglich: Pflanze identifizieren, Informationen einholen, denn: „In unseren Breiten sind von der Vielzahl der Pflanzen nur sehr wenige so giftig, dass ihr Verzehr lebensbedrohliche Folgen haben kann. In großen Mengen genossen, können allerdings auch wenig giftige oder gar essbare rohe Pflanzenteile zu Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfällen führen.“
    (Giftnotruf der Charité, giftnotruf.charite.de/patienteninfo/pflanzen).

Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Ungiftig und damit ganz unbedenklich sind:

Früchte:

  • Berberitze
  • Blutpflaume
  • Felsenbirne
  • Fuchsie
  • Hartriegel-Arten
  • Judenkirsche
  • Kornelkirsche Mahonie
  • Mistel
  • Rotdorn
  • Weißdorn
  • Zierapfel
  • Zierkirsche
  • Zierquitte

Blätter/Blüten:

  • Deutzie
  • Flieder
  • Forsythie
  • Gänseblümchen
  • Geranie
  • Grünlilie
  • Hibiskus
  • Löwenzahn
  • Rosen
  • Stiefmütterchen
  • Veilchen

Gering giftig (nur nach Einnahme größerer Mengen sind leichte Symptome wie Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall zu erwarten):

Früchte:

  • Eberesche / Vogelbeere
  • Edelwicke
  • Efeu
  • Eicheln
  • Feuerdorn
  • Geißblatt-Arten / Heckenkirsche
  • Kirschlorbeer
  • Liguster
  • Rosskastanie
  • Schneeball-Arten
  • Schneebeere
  • Staudenwicke
  • Stechpalme
  • Traubenholunder
  • Zwergmispel

Giftig, aber zumeist bei Aufnahme kleinerer Mengen (ein Beere, zwei Blätter) nicht lebensbedrohlich:

  • Aronstab
  • Christrose
  • Efeu
  • Eibe (nur Nadeln und der zerbissene Same sind giftig)
  • Fingerhut (Goldregen)
  • Lebensbaum
  • Maiglöckchen
  • Nachtschatten
  • Oleander,
  • Pfaffenhütchen
  • Rhododendron-Arten
  • Sadebaum
  • Wolfsmilch-Arten
  • Engelstrompete

Haut- und schleimhautreizende Pflanzen…

… verursachen Brennen, Rötung, Schwellung, Blasenbildung oder Schmerzen auf der Haut:

  • Aronstab
  • Wiesenbärenklau (sensiblisiert gegen Sonnenlicht)
  • Dieffenbachie
  • Flamingoblume (Anthurium)
  • Efeutute (Epipremnum)
  • Fensterblatt (Monstera)
  • Philodendron
  • Zimmerkalla (Zantedeschia)

Sehr giftige Pflanzen:

  • Eisenhut-Arten (Aconitum),
  • Schierling (Conium maculatum),
  • Herbstzeitlose (Colchicum),
  • Giftiger Wasserschierling (Cicuta virosa),
  • Wunderbaum (Ricinus).

Auch zu symptomatischen Vergiftungen führend, aber in aller Regel nicht lebensbedrohlich:

  • Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
  • gefleckter Schierling
  • Seidelbast-Arten (Daphne)
  • Stechapfel (Datura stramonium)
  • Tollkirsche (Atropa belladonna)

Also: Ruhe bewahren!

  • Wenn möglich, Pflanzenreste entfernen.
  • Stilles Wasser, Saft oder Tee trinken lassen, kein Salzwasser, keine Milch.
  • Nicht Erbrechen auslösen.

Information einholen, z. B.:

  • Giftnotruf der Charité: giftnotruf.charite.de/patienteninfo/pflanzen
  • Um welche Pflanze handelt es sich? (Gärtner, Apotheker, Botaniker, ein Pflanzenbuch oder das Internet konsultieren.)
  • Welche Teile der Pflanze wurden gegessen?
  • Wurde geschluckt oder nur gekaut und ausgespuckt?
  • Wie viel wurde verschluckt?

Falls eine möglicherweise giftige Pflanze identifiziert wurde oder das Kind Symptome zeigt, oder wenn man einfach unsicher ist:

  • Giftnotruf anrufen (siehe die u. a. Liste)!

Muss das Kind auf den Rat des Giftnotrufs hin zum Arzt oder ins Krankenhaus, dann zur Identifizierung der Pflanze möglichst einen ganzen Zweig mitnehmen.

Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Autor/innen: Prof. K. E. von Mühlendahl    Zuletzt aktualisiert: 02.08.2024

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