Umweltzonen und Vorbeugung

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Umweltzonen und Vorbeugung

Umweltzonen

Die Verordnung unterteilt Kfz in 4 Schadstoffgruppen und ordnet diesen Plaketten zu, die am Fahrzeug angebracht werden müssen. Benzin-Kfz ohne Katalysator erhalten keine Plakette, alle anderen je nach Schadstoffausstoß eine rote (viel Ausstoß), gelbe oder grüne (wenig Ausstoß). Dieselfahrzeuge orientieren sich stärker an den Schadstoffgruppen (siehe nachfolgende Tabelle).

 

Benziner

Dieselfahrzeuge

Keine Plakette

Ohne geregelten Katalysator

Euro 1 oder schlechter

 

Euro 2 oder Euro 1 mit Partikelfilter

 

Euro 3 oder Euro 2 mit Partikelfilter

Euro 1 mit geregelten Katalysator (oder besser)

Euro 4 oder Euro 3 mit Partikelfilter

Eigene Darstellung nach Cyrys et al. 2014

In vielen Großstädten sind Umweltzonen eingerichtet worden, in denen zunächst nur die Autos mit Plakette (Stufe 1) und dann nur noch Autos mit grüner Plakette (Stufe 3) fahren durften.

Eine Übersicht über alle Umweltzonen in Deutschland und mit welcher Plakette sie befahren werden dürfen, finden Sie auf dieser Internetseite des Umweltbundesamtes

Die aktuellen Messdaten sind auf dieser Seite abrufbar.

Eine Übersicht über alle europäischen Umweltzonen findet sich hier.

Kritikpunkt an den Umweltzonen ist die relativ geringe Reduktion der PM10-Konzentration. Das Umweltbundesamt prognostizierte anhand von Modellrechnungen eine Minderung der PM10-Konzentration zwischen 2 (Stufe 1 der Umweltzone) und 10 (Stufe 3) Prozent.

Grund für die geringe PM10-Reduktion ist, dass der Hauptanteil der PM10-Konzentration nicht durch die Abgasemissionen vom Kfz-Verkehr stammt (siehe Reiter „Vorkommen“ & „Gesundheitsrisiken“). Stattdessen spielen vor allem die Aufwirbelung von Bodenstaub und der Abrieb (z.B. von Reifen und Fahrbahn) eine Rolle. Das bedeutet jedoch nicht, dass Umweltzonen keinen Effekt zeigen.

„Geht man hypothetisch davon aus, dass die hochtoxischen Anteile von PM10 20 % ausmachen, aber für 100 % der Gesundheitseffekte verantwortlich sind, dann würde eine PM10-Konzentrationsabnahme um 10 % zu einer Reduktion der Gesundheitseffekte um 50 % führen“ (Cyrys et al. 2014). 

Sinnvoll wäre es die Ruß-Konzentrationen in der Luft zu messen, um die Wirksamkeit von Umweltzonen einschätzen zu können. Dieses erfolgt in Deutschland bisher nur vereinzelt. In Berlin wurde beispielsweise eine Reduktion der Dieselruß-Emission (gemessen als elementarer Kohlenstoff, EC) durch die Umweltzone von 14 bis 16 Prozent gemessen (Lutz & Rauterberg-Wulff (2009).

Die Effektivität einer Umweltzone bleibt schwer einzuschätzen. Die (gesundheitlichen) Vorteile sind jedoch größer, als es an der PM10-Reduktion abzulesen ist. Je größer eine Umweltzone ist und je weniger Ausnahmen zugelassen werden, desto größer ist die Wirksamkeit. 

Vorbeugung

Neben der Einführung einer grundsätzlichen oder zumindest intelligent gesteuerten Geschwindigkeitsreduzierung und dem verstärkten Einbau von Rußfiltern in Dieselfahrzeuge wäre es von Nutzen, den öffentlichen Nahverkehr zu fördern und auszubauen. Busse und andere kommunale Versorgungsfahrzeuge könnten z.B. auf Erdgas umgestellt werden. Die Gesamtbelastung der Luft in unseren Städten könnte mit solchen Maßnahmen um rund 20% herabgesetzt werden.

Privatpersonen sollten – um die Emission von gefährlichem Feinstaub gering zu halten – beim Heizen mit Holz nur ganz trockenes Holz verwenden, das mindestens 1-2 Jahre trocken gelagert wurde. Außerdem müssen die Anlagen regelmäßig gewartet werden. Eine umweltschonendere Alternative zu Holzscheiten sind Holzpellets. Sie gelten als schadstoffärmer, da die Qualität und Zusammensetzung des Holzes gleich bleibend ist und ständig überprüft wird (UBA 2007).

Autor/innen: S. Höppner, M. A., Prof. K. E. von Mühlendahl

Zuletzt aktualisiert: 10.01.2024

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