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Gesundheitsrisiken
Parabene wirken nur in sehr hohen Dosen toxisch. Es ist weder eine genotoxische, noch eine kanzerogene Wirkung nachgewiesen.
Wirken sich Parabene hormonell auf den menschlichen Körper aus?
Parabene zeigen eine hormonelle Aktivität. Die östrogene Potenz der Parabene ist im Vergleich zum natürlichen Sexualhormon jedoch erheblich geringer; mindestens um den Faktor 1.000.
Je länger die Parabenkette ist, desto höher ist die östrogene Potenz. Mit zunehmender Kettenlänge der Parabene sinkt die Aufnahme über die Haut.
Methyl- und Ethylparabene haben keine hormonelle Auswirkung auf den menschlichen Körper, wenn die empfohlene Konzentration eingehalten wird (siehe “Richtwerte, Grenzwerte, Analytik und Biomonitoring”).
Der Wissenschaftliche Ausschuss „Verbrauchersicherheit“ (Scientific Committee on Consumer Safety; SCCS) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sehen eine Verwendung von Propyl- und Butylparaben als sicher an, wenn eine Konzentration von 0,19% (siehe “Richtwerte, Grenzwerte, Analytik und Biomonitoring”) nicht überschritten wird. Laut BfR sollte dabei sichergestellt werden, dass die keimhemmende Wirkung erhalten bleibt (BfR 2011).
Eine Bewertung für Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Benzyl- und Phenylparaben ist bisher aufgrund der unzureichenden Datenlage nicht möglich (SCCS 2013; BfR 2011).
Reagieren Kinder empfindlicher auf Parabene in Kosmetikprodukten?
Das SCCS sieht keine gesundheitliche Gefährdung für Kinder, wenn handelsübliche parabenhaltige Kosmetikprodukte verwendet werden.
Eine Ausnahme besteht für Kinder bis 6 Monate, bei denen Pflegeprodukte in der Windelregion aufgetragen werden. Eine erhöhte Aufnahme von Parabenen über die gereizte Haut kann nicht ausgeschlossen werden (SCCS 2013).
Erhöhen Parabene in Deodorants das Brustkrebsrisiko?
In einer britischen Studie wurden Parabene im Tumorgewebe von Brustkrebserkrankten gefunden. Das BfR sieht darin jedoch keinen Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen parabenhaltigen Deodorants und der Entstehung von Brustkrebs (BfR 2004).
Lösen Parabene in Kosmetikprodukten Kontaktallergien aus?
Parabene verursachen als Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten nur selten Kontaktsensibilisierungen. Wesentlich häufiger lösen z.B. Methylisothiazolinon und Diazolidinylharnstoff Allergien aus, die als Alternativen zu Parabenen verwendet werden.
Ist die Aufnahme von Parabenen über Lebensmittel bedenklich?
Für Parabene in Lebensmitteln liegen zulässige tägliche Aufnahmemengen vor (siehe “Richtwerte, Grenzwerte, Analytik und Biomonitoring”). Wird diese Menge nicht überschritten, ist mit keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung zu rechnen.
Ist die Aufnahme von Parabenen über Medikamente / Arzneimittel bedenklich?
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sieht für Parabene in Arzneimitteln kein Gesundheitsrisiko.
Eine Ausnahme besteht für Kinder unter 2 Jahren, hier sollte die Notwendigkeit einer Behandlung gegen das potentielle Risiko abgewogen werden (EMA 2013).
Ergänzende Informationen:
Tierversuche zu der Wirkung von Propyl- und Butylparaben auf das männliche Reproduktionssystem zeigen ein uneinheitliches Bild: In einer Studienreihe konnte bei Ratten (und Mäusen) eine Reduzierung der Spermienzahl durch Propyl- und Butylparaben nachgewiesen werden; in einer anderen Studie konnten diese Auswirkungen jedoch nicht beobachtet werden (SCCS 2013).
Die Ergebnisse aus den Tierversuchen können zudem nicht einfach auf den Menschen übertragen werden.
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Autor/innen: Dr. M. Otto | S. Höppner, M. A.
Zuletzt aktualisiert: 13.01.2024