Zusatzstoff Menthol

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Zusatzstoff Menthol

Menthol kommt insbesondere im ätherischen Öl der Minze vor, wird aber auch mit Hilfe verschiedener Verfahren synthetisch hergestellt. Es wird für Arzneimittel, Kosmetik- und Hygieneprodukte, Süßwaren, Tees und Tabakprodukte verwendet. Weltweit benötigt die Tabakindustrie ca. 25 % der Menthol-Produktion. In Europa liegt der Anteil bei etwa 15 %. Menthol wird mit unterschiedlichen Methoden dem Tabak hinzugefügt:

  • Direkte Zugabe während der Produktion
  • Als Geschmacksstoff in Filter und Zigarettenpapier
  • Es wird auf die innere Verpackungsfolie aufgetragen, um anschließend auf die Zigaretten übertragen zu werden

Menthol ist auch in vielen Tabakprodukten enthalten, die nicht explizit als mentholhaltig vermarktet werden. Allerdings kann der Raucher den geringen Menthol-Gehalt geschmacklich nicht wahrnehmen.

Menthol besitzt eine kühlende, schmerzlindernde und betäubende Wirkung, wodurch eine tiefere und längere Inhalation begünstigt wird. Folglich wird der Kontakt zwischen Lunge und kanzerogenen Stoffen des Tabakrauches verlängert. Gleichzeitig mindert Menthol den Hustenreiz. Höhere Menthol-Konzentrationen können Reizungen und Irritationen im Mundraum hervorrufen. Bei einer längeren, wiederholten Aufnahme besitzt Menthol eine desensibilisierende Wirkung, die zu einer veränderten Wahrnehmung von reizenden Stoffen wie z.B. Nikotin führt.

Höheres Abhängigkeitsrisiko bei Zigaretten mit Menthol

Mentholzigaretten sind besonders bei Einsteigern beliebt, denn Menthol erleichtert den Einstieg. Gleichzeitig entsteht für Konsumenten von Mentholzigaretten ein höheres Abhängigkeitspotential.

Im Vergleich zu „mentholfreien“ Zigaretten

  • besteht ein schnelleres Verlangen nach der nächsten Zigarette,
  • ist die Zeitspanne zwischen Aufstehen und der ersten Zigarette kürzer und
  • fällt der Ausstieg schwerer.

2003 verpflichteten sich Deutschland und die EU, ein Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs umzusetzen. In diesem Übereinkommen wird u.a. empfohlen Inhaltsstoffe zu verbieten bzw. einzuschränken, die

  • den Geschmack von Tabakprodukten verbessern sollen und
  • Tabakprodukte weniger gesundheitsschädlich wirken lassen.

Autor/innen: J. Kiel, M. Sc.

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