Tipps zur Vorbeugung

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Tipps zur Vorbeugung

Weichmacher in Bedarfsgegenständen

Bodenbeläge

Zu PVC-Bodenbelägen und Vinyltapeten gibt es zahlreiche Alternativen (Stiftung Warentest 2002, S. 58, Stiftung Warentest 2003, S. 70-74, Umweltbundesamt 2007), beispielsweise Fliesen, Holz und ggf. Linoleum. Es sollte bedacht werden, dass DEHP auch in der Unterseite von Teppichen vorkommen kann. Beim Teppichkauf können Sie sich nach dem GUT-Signet, dem ETG-Siegel sowie dem DAAB-Siegel richten. Statt Vinyltapeten können Rauhfasertapeten oder überstrichene Malervliese verwendet werden.

Ob ein Gegenstand aus PVC besteht, kann man am Recyclingsymbol (Kennziffer 3), an der Prägekennzeichnung “PVC” und an der typischen, etwas speckig anmutenden Oberfläche erkennen.

Regelmäßige Reinigung von Teppichen und Böden senkt die Aufnahme von DEHP über den Hausstaub.

Wasserbetten

DEHP in Folien von Wasserbetten wird zunehmend durch den neuartigen Weichmacher Mesamoll 2 (Alkylsulfonsäureester des Phenols) ersetzt. Achten Sie beim Kauf möglichst darauf, dass Ihr Wasserbett eine Volldeklaration aller eingesetzten Weichmacher besitzt.

Spielzeug

DEHP und andere Weichmacher waren früher in Kinderspielzeug aus Weich-PVC häufig zu finden. Da Kleinkinder gern auf Spielzeug herumkauen und daran nuckeln, dürfen seit 1999 bestimmte Phthalate in Spielzeug, das für Kinder im Alter bis zu 3 Jahren bestimmt ist, nicht mehr enthalten sein. Dazu gehören neben DEHP die Phthalate DINP, DBP, DIDP, DNOP und BBP. Zu beachten ist, dass älteres Spielzeug, welches vor dem Verbot auf den Markt kam, DEHP enthalten kann (BfR 2013).

Drei als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Weichmacher (DEHP, DBP und BBP) dürfen entsprechend einer Richtlinie des Europäischen Parlaments seit Herbst 2006 grundsätzlich in Spielwaren nicht mehr enthalten sein.

Lebensmittel

Der Kontakt fettreicher Nahrungsmittel mit weichmacherhaltiger Kunststoffverpackung sollte vermieden werden.

Bewusste Ernährung und verringerter Verzehr fetthaltiger Lebensmittel können ebenfalls die Belastung des Verbrauchers mit Weichmachern vermindern. Hierzu zählt auch ein Verzicht auf Fertigprodukte. Stattdessen sollten öfters frische Zutaten in der Küche verarbeitet werden. Wer nicht auf Fertigprodukte verzichten möchte, kann die DEHP-Aufnahme durch einen regelmäßigen Wechsel der Hersteller reduzieren (BfR 2013).

Für Weichmacher, die in toxikologisch relevanten Mengen aus der Lebensmittelverpackung in das Lebensmittel übergehen, sind grundsätzlich Alternativstoffe wünschenswert (vgl. Stellungnahme des BfR 007/2007 und die aktualisierte Stellungnahme 25/2007).

Folgende Weichmacher sind in Kunststoffverpackungen mit Lebensmittelkontakt nicht mehr zugelassen: DBP, DEHP, BBP und DINP.

Arzneimittel und Medizinprodukte

Frauen während der Schwangerschaft bzw. Stillzeit und Eltern insbesondere von Kleinkindern können vorsorglich ihren Arzt oder Apotheker auf DBP-freie Arzneimittel ansprechen. Hersteller von Medizinprodukten sollten die Entwicklung DEHP-freier Alternativprodukte vorantreiben und in den Frühgeborenenabteilungen der Kinderkliniken sollten geeignete DEHP-freie Medizinprodukte und -geräte verstärkt eingesetzt werden (vgl. EU).

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Autor/innen: Dr. M. Otto | Prof. K. E. von Mühlendahl | J. Kiel, M. Sc.

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